Tag zur Verfügung. Ich verbrachte ihn hauptsäch-
lich in Ponta Delgada, um hier noch mehr als bisher
das Leben und Treiben der Bewohner kennen zu
lernen. Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit,
wieder einer großen Prozession beizuwohnen. Sie
bewegte sich nur einmal um die Kirche herum. Viel
Volk hatte sich dabei angesammelt, die Mädchen
meist festlich geputzt, zum Teil in modernen Klei-
dern, zum Teil auch in der Landestracht, wieder unter
Bevorzugung von rosafarbenen Stoffen. Buden und
Verkaufstische mit allerhand Süßigkeiten waren
ebenfalls aufgestellt. Vor allem aber stiegen wieder,
obgleich es 3 Uhr nachmittags war, zahlreiche Ra-
keten auf. An der Prozession nahmen die Kinder in
großer Menge teil. Sie waren alle weiß gekleidet und
eines trug eine silberne Krone. Der Zug bewegte
sich sehr ernst und feierlich durch die Straße. Voran
schritt die Musik, und einige Männer mit Fahnen und
einem Banner. Im Publikum herrschte lautlose Stille,
in tiefer Andacht nahm alles an der Prozession teil.
Unsere Post war noch immer nicht eingetroffen.
Trotzdem fuhren wir am nächsten Tage wieder in
See. Aber es sollte nur die Zeit bis zur Ankunft
unserer Post noch ausgenutzt werden für einige oze-
anische Messungen. Im Westen von Sao Miguel liegt
ein grabenartiger Kesseleinbruch, das Hirondelle:
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