Gestellter Tapir.
Neuntes Kapitel.
Erlebnisse mit Tapiren in den Urwäldern
des Aconquija (Tucumän).
Aöuln einem schönen Wintertage führte mich das Dampf-
| roß hinauf nach Tucumän, dem argentinischen Zucker-
eldorado. Die Reise ist lang und anstrengend, ob-
gleich der Komfort auf den argentinischen Bahnen weit größer
ist als der, den europäische Linien dem Reisenden bieten.
Bis Rosario führt die Bahn durch endlose Mais-, Weizen- und
Leinsaatfelder sowie durch ausgedehnte Luzernebreiten, welche
die weiten, am Paranä sich hinaufziehenden und nach Westen
über 200 km sich erstreckenden Alluvialflächen bedecken.
Ab und an hält der Zug in einem verschlafenen Landstädtchen
mit breiten, sich rechtwinklig schneidenden staubigen Straßen und
trümmerhaft aussehenden roten Backsteinhäusern mit flachen
Dächern, die, meist nicht verputzt, einen wenig erfreulichen Ein-
druck auf den Reisenden machen. So eine argentinische Land-
stadt ohne grüne Bäume und freundliche Gärten, deren flache
Häuser nur überragt werden von den hohen Gestängen der Wasser-
pumpen, mit ihren knarrenden und quietschenden Windmühlen-
flügeln, ladet nicht zum Besuch ein, es sei denn, man habe dort
geschäftlich zu tun. Überall auf und neben den Bahnstationen
das gleiche oder doch ähnliche Bild: Länge Schilder an den Fron-
ten der Häuser, mit den üblichen Inschriften: Fonda, Tienda, Al-
macen — Gastwirtschaft, Kaufhaus, Kramladen. Als einziges Lebe-