16 °°0000000000000000000000 Zweites Kapitel. 0000000000000000000000000000
gehört, daß er, wenn Hunde ihn gestellt hatten, fauchte wie ein
‘ Tiger und ein Geschrei ausstieß, das klang wie: Huarr! Ange-
bleit richtet er sich manchmal auf und greift an wie ein Bär. Er 4
ist ein vorzüglicher Schwimmer und durchrinnt die breitesten i
Ströme mit Leichtigkeit.
Die Paarungszeit ist im August und September. Um diese Zeit Ps
kämpfen die Männchen untereinander. 4 bis 5 Wochen bleiben
die Geschlechter dann zusammen und sind in dieser Zeit besonders
‚gefährlich. In 3 bis 31, Monaten hat der weibliche Jaguar aus-
getragen und setzt im Durchschnitt zwei Junge. Die Mutter sorgt
gut für ihre Kleinen, die nach sieben Monaten dieselbe Färbung
haben wie die Alten. Junge werden, früh eingefangen, sehr zu-
tunlich, aber nach Jahresfrist tückisch und gefährlich. Das Fleisch
soll wie fettes Schweinefleisch schmecken. Die Indianer reiben sich
mit seinem Fette ein, in dem Glauben, daß sie dadurch seinen Mut
erlangen. Alles Weitere über dieses starke Raubwild findet sich
in dem Kapitel: Jagd auf den Jaguar.
Puma (Felis concolor), auf Guarani „Guazuarä’ genannt,
ein unersättlicher Räuber, überall in Südamerika außerhalb der
unter Kultur stehenden Gegenden anzutreffen. Länge 1.85 m, wo-
von 0,65 m auf die Rute entfallen, Höhe 65 cm und mehr. Färbung
gelbrot bis silbergrau, auf dem Rücken dunkler, am Bauche gelblich
weiß, In Argentinien und Chile ist der Puma durchweg silbergrau,
daher der Name „Silberlöwe”. Lebt vorzugsweise im Gebirge auf
Geröllhalden, aber auch in der Pampa, besonders in Porst- 5,
dickichten. Er nährt sich vorzugsweise von Schafen. Überfällt er
eine Herde, so begnügt er sich nicht mit einem Stück, sondern
würgt eine ganze Anzahl, reißt ihnen die Kehle auf und saugt das
Blut aus. Seine Stärke ist groß. Trotzdem ist er feige und flieht
vor dem Menschen. Nur ganz alte Pumas, denen die Kraft fehlt,
Tiere zu reißen, wagen sich an den Menschen, ähnlich wie beim
asiatischen Tiger.
Der Leib ist schlank, der Kopf auffallend klein. Er bevorzugt
Lawafelder und Waldsäume, Nachts geht er auf Raub aus und legt
dann große Strecken zurück. Vollgefressen, schiebt er sich irgendwo
in ein Dickicht ein und verdaut. Festen Standort hat er nur dort, .
wo die Örtlichkeit günstig. Federvieh liebt er, insbesondere Strauße
und Schwäne, Selten trifft man ihn am Ufer großer Ströme.
Man jagt ihn wegen seiner unheimlichen Mordlust. Die
Gauchos suchen ihn zu Pferde auf und fällen ihn mit der Boleadora