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Gauchos auf dem Camp.
Drittes Kapitel.
Die eingeborenen Rassen.
llon den eingeborenen Rassen Südbrasiliens braucht hier
nicht viel gesagt zu werden, handelt es sich für uns doch
nur um den Staat Rio Grande do Sul, der in seiner süd-
lichen, leicht gewellten Hälfte im wesentlichen von Abkömm-
lingen deutscher Einwanderer bewohnt wird. Auch über Uruguay,
das uns in noch geringerem Grade interessiert, können wir flüchtig
hinweggehen. Hier saßen einst die kriegerischen Charruas, ein
Indianerstamm, dessen Nachkommen sich mit den eingewanderten
Europäern vermischten und so das Grundelement dieses kleinen
Volksstammes bildeten, der bis zum Tode des Generals Sarravia
von ewigen Revolutionen durchtobt wurde. Wie einst die Montecchi
und Capuletti sich befehdeten, ein Streit, der zu ewigem Blutver-
gießen führte, so bekämpften sich in Uruguay die Blancos
(Weißen) und die Colorados (Roten). Die kriegerischen In-
stinkte der Vorfahren traten bei diesen ewigen Aufständen in die
Erscheinung.
Die heutigen Einwohner Argentiniens vertreten zwei große
Menschenrassen, die amerikanische und die kaukasische, von
denen letztere an den Küsten vorherrscht. Als drittes Element trat,
freilich nur mit einer geringen Anzahl, die afrikanische Rasse hinzu,
die heute sozusagen dort verschwunden ist. Aus der Mischung der
beiden ersteren ging die große Masse der im Inneren. des Landes
lebenden Plebs hervor. Die Conquistadoren verbanden sich in-