geſchloſſen, zuweilen noch an das Dorf dachte und von ihm
träumte. Seine Augen folgten den Kühen, die durch die
Straßen gingen und in Winternächten, wenn er ſchlummernd
neben dem Kohlenbecken ſaß, vernahm er häufig das Kniſtern
der auf der Pfanne bratenden Kaſtanien und ſah die ſchwarze
Kette in der rauchigen Küche vor ſich. Auch bereitete es ihm
ein beſonderes Vergnügen, baskiſch mit ſeiner Frau zu
ſprechen, wenn ſie nach Ladenſchluß allein miteinander blie⸗
ben, um das während des Tages eingenommene Geld zu
zählen und wohl zu verwahren.
*
In der Monotonie ſeines Lebens genoß Pedro Antonio
gleichſam die Neuheit jedes Augenblicks und das Vergnügen
an den ſtets gleichen Verrichtungen ſeines Tagewerks, ſowie
die Fülle in ihrer Beſchränkung. Er verſchwand gänzlich im
Schatten, lebte unbemerkt und unbeachtet dahin und empfand,
in ſein Gehäuſe verſchloſſen, zufrieden wie der Fiſch im Waſſer,
die innere Spannung eines dunklen und ſchweigſamen Ar—
beitslebens in der Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit ſeines
eigenen Ichs, das nicht eine bloße Faſſade oder ein Schein⸗
Ich war, wie es nur in der Vorſtellung anderer Menſchen
lebte. Sein Leben glitt dahin wie die ruhige Strömung eines
ſtillen Fluſſes, deſſen Rauſchen niemand hört: ein Rauſchen,
deſſen man ſich erſt in dem Augenblicke bewußt wird, da der
Lauf des Stromes gehemmt wird.
Jeden Worgen ging er hinaus, um den Laden zu öffnen
und lächelnd die alten Nachbarn zu begrüßen, die gleichfalls
an ihr Tagewerk eilten. Dann blieb er eine Weile ſtehen, um
die Bäuerinnen zu betrachten, die mit ihren Waren zu Markte
ſtrömten, und wechſelte einige wenige Worte mit ſeinen Be—
kannten. Nachdem er einen Blick auf die immer bunt bewegte
Straße geworfen hatte, wartete er dann auf den gewohnten
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