wurde, zu einem lebendigen Gefühl, das ihn zittern machte,
wenn er an den Augenblick dachte, da der Schlaf ihn über—
mannen würde/ Entſetzen packte ihn bei der Vorſtellung, daß
er eines Tages in einen ewigen Schlaf verſinken müßte, aus
dem es kein Erwachen gäbe. Ein irrſinniges Grauen vor
dem Nichts erfüllte ihn, vor dem bloßen Sein in der leeren
Zeit: ein irrſinniges Grauen, das ſein Herz heftig klopfen
machte und die Vorſtellung in ihm erzeugte, als müßte er
erſticken und als fiele er unabläſſig und nach Atem ringend
unaufhaltſam in den ewigen Abgrund des leeren bodenloſen
Raumes.
In ſeinem Verkehr mit anderen hatte Pachico etwas Un—
gezwungenes und Natürliches, obwohl er den Ruf eines
großen Sonderlings genoß. Er ſprach viel, aber immer wie
von innen heraus, und vielen fiel ſeine ermüdende und pe—
dantiſche Art zu reden auf die Nerven. Man hatte das Gefühl,
daß er eigentlich nicht auf ſeine Geſprächspartner achtete. Er
machte ſich auch ernſthafte Gedanken darüber, was wohl die
anderen Leute von ihm dächten, und es ſchmerzte ihn, wenn
er erfuhr, daß ſie eine ſchlechte Meinung von ihm hätten.
Dies war der junge Wann, deſſen ſtändiger Begleiter in
dieſer Zeit Juanito war.
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Das erſtemal, als ſich Pachico und Ignacio nach ſo vielen
Jahren der Trennung, d. h. ſeit ſie ſich als Kinder gekannt,
wieder ſprachen, gefiel ſich jener darin, dem Sohn des Kon⸗—
ditors in möglichſt ſeltſamem Lichte zu erſcheinen, ihn zu ver—
blüffen und zu ärgern, indem er die allergewagteſten Para—
doxe vom Stapel ließ und jeden Gedanken bis aufs äußerſte
zuſpitzte.
Man machte einen Ausflug ins Gebirge. Pachico wurde
bald müde, während die ſungen Leute den Bergabhang empor⸗
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