erwärmen, und den barfüßigen Dienern hatte
das starre Riedgras, das die Hänge über-
wucherte, die Haut blutig gerissen. Freilich
die goldgelbe Flechte, die weite Flächen
deckte, erweckte den Anschein, als seien diese
mit leuchtendem Golde überzogen.
Wieder eine Gesandtschaft des Inka. Zehn
Lamas schickte ihnen Atahuallpa und ließ
sagen, wie er sich auf die Ankunft der frem-
den Gäste freue und bat um Nachricht, wann
er sie erwarten könne, um den würdigen Emp-
fang zu bereiten. Den Boten suchte Pizarro
auszuforschen über die Stärke des Inka-
heeres, aber der schweigsame Mann weigerte
die Auskunft, dagegen schilderte er, wie Ata-
huallpa in Kuzko gegen die Verwandten
Huaskars gewütet hatte. Augenscheinlich
wollte er den Conguistador einschüchtern, in-
dem er ihm die Grausamkeiten des eigenen
Herrn schilderte, aber. Pizarro blieb kalt.
„Es freut mich, daß Atahuallpa ein Held ist,
und was kümmert mich Huaskar. Ich aber bin
der Bote eines viel mächtigeren, als Atahuallpa.
Sieh’ meine wenigen Mann! Ein kleiner Teil
von ihnen hat genügt, eure Stadt Tumbez ın
Trummer zu legen, und jeder Hauptmann
meines Herren hat mit weniger christlichen
Kriegern, als ich sie habe, größere Länder als
das eure erobert! Geh zu dem Inka zurück!
Sage ihm, daß ich gekommen bin, ihn für
unseren allmächtigen Gott zu gewinnen! Ist
er friedlich gesonnen, so biete ich ihm Freund-
schaft und werde ihn auf seinem Throne be-
lassen. Ich werde dann nur euer Land als
ein Freund durchziehen und es wieder ver-
lassen. Will er Krieg — ich bin es nicht, der
149