Full text: Die Welt des Inka

   
    
Zu den Füßen dieser unergrundliche See, 
selbst in Höhe des Montblanc, in dessen Flut 
der Forscher Squier selbst in hundert Faden 
keinen Grund fand und der nie zuzufrieren 
vermag und seine Wasser durch das Engtal 
des Desaguadero dem noch fast unerforsch- 
ten, südlicher gelegenen See Aullagas in Bo- 
livien zuführt. Und dieser See, umgeben von 
der Majestät der schneebedeckten Anden- 
gipfel! Der massige Illampu, fast den höch- 
sten Riesen des Himalaja qgleichkommend, 
ragt dicht vor den Augen auf und weit hin, bis 
zu dem fast ebenso mächtigen Illımani, reiht 
sich ein Gipfel an den anderen. 
Schweigende Allmacht gewaltigster Natur 
und in ihr, auf der schroff ın den See hinaus- 
ragenden Platte, die später von glaubiger 
Verehrung mit purem Golde überzogen wurde, 
Manko Kapak und seine Schwester! 
Ein gigantisches Bild für einen Göfterge- 
sandten, um des Gottes Botschaft zu hören! 
Dort also trat nach der Sage Inti, der 
Sonnengott, zu dem Erkorenen und reichte 
ihm einen goldenen Stab. 
„Nimm hin, Manko Kapak, und wandere 
damit gen Norden. Übersteige die Berge und 
scheue nicht die Mühen des Weges über 
Wüstenbrand und Sumpf und Stein! Jeden 
Abend, wenn du dein Haupt zur Ruhe legst, 
wirf den goldenen Stab von dir. Wenn aber 
ein Abend kommt, an dem der Stab in der 
Erde verschwindet, dann wisse, daß du den 
Ort erreicht hast, den der Gott bezeichnet. 
Dort lasse dich nieder! Ziehe aus nach Nor- 
den, nach Süden, nach Osten und Westen, und 
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