Dafür erlaubten es die Berieselungsanlagen,
die Acker vor der Bearbeitung. einige. Zeit
unter Wasser zu seben.
So wurden denn Bananen und Mais, Roi-
pfeffer, verschiedene Bohnenarten, der Koka-
strauch und Knollengewächse, später auch die
Kartoffel gebaut und ‚wieder gab es ganz be-
stimmte Beamte, die auf die einzelnen Pflan-
zengattungen besonders geschult waren, Ihren
Anbau leiteten, später die Ernte abnahmen und
nach ihrem Ergebnis den Ackerbauern lobten
oder tadelten und Nachlässigkeit straften.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Stellung
der Frau zur Arbeit des Mannes. Auch wenn
wir den Kulturstand eines Volkes nach der Be-
wertung der Frau bemessen, steht der Inka auf
einer hohen Stufe und weicht vollkommen von
allem ab, was wir sonst bei Naturvölkern Iref-
fen. Nicht nur bei den Indianern Amerikas,
sondern bei allen sogenannten Wilden, gleich-
viel ob wir sie in Amerika, Asien oder Ausira-
lien betrachten, ruht die eigentliche Arbeits-
last auf den Schultern der Frau, während der
Mann nur der Jagd und dem Kriege nachgehi
oder faul auf der Bärenhaut liegt. Nicht so bei
den Inka. Die gesamte schwere Arbeit be-
sorgte der Mann und nur zur Zeit der Bestel-
lung und vor allem der Ernte, halfen auch die
Frauen, wie es ja auch bei uns zu solchen
Zeiten in der Landwirtschaft üblich ist. Deshalb
aber war die Frau nicht müßig. Neben der
Besorgung ihres Haushaltes verstand sie es, die
Sandalen und Schuhe zu fertigen, zu spinnen
und kunstvoll zu weben. Schuhmacher und
Schneider von Beruf kannte man nicht und mit
ihren aus Dornen der Agave oder des Kaktus
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