Full text: Familienalbum einer Stadt

  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
lieh fährt eine andere Stimme drein. In Prosa. Weder 
Oper, noch Fussball, sondern Drama. Ein Bass ist be- 
trogen. Oder er glaubt es zu sein. Er ist nach Hause 
gekommen und findet seine Frau in Gesellschaft ei- 
nes Mannes. „Wer ist er? Wer ist er?“ fragt der Bass 
tief und heftig. „Hör mich an!“ fleht eine hohe Frau- 
enstimme. „Ich bin doch . . .“ ein tenorales Männeror- 
gan dazwischen, „ich bin doeh ... .“ „Wer ist er? Wer 
ist er?“ fragt der Bass ununterbrochen erescendo. Es 
ist eines der Dramen, die in Episoden täglich zu einer 
bestimmten Stunde vor dem Mikrophon gespielt wer- 
den. Radiotheater. Es gibt begeisterte Hörer dieses 
künstlerisehen 20 Tropfen-pro-Tag-Genres. „Ich bin 
doch ... .“ stammelt noch immer der Mann, den man 
nicht ausreden lässt. „Hör mich an!“ fleht die Frau 
mit immer mehr nach aussen projizierter welliger In- 
nerlicehkeit. 
Hänsel und Gretel singen ein Duett im Wettkampf 
um die Akustik. Das Orchester hat N Alles geist, 
bläst, schlägt. 
Der Mittelstürmer ist im Angriff. Und Tandane 
feuern ihn an. 
  
  
Da dröhnt ein Bariton: ... .„Uruguay und Argenti- 
nien nicht nur zwei Nachbarländer, sondern zwei Nach- 
barvölker, bekunden heute in Salto... .“ Es ist eine 
Uebertragung einer Aktualität. Ueber den Liehthof 
 herüber. Grundsteinlegung für ein Kraftwerk. „Die 
Volkswirtschaft wird gestützt.. 
„Hunger ... .“ singt Hänsel. 
„Wer ist er?“ schreit der Bass. 
Vor dem Tor von Peäüarol ein Gedränge, ur 
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