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weniger dicht ſtehen und ſich nach einer Schlucht hinabzuziehen
ſcheinen; ich habe ſoeben auf dem jenſeitigen Abhange dieſer Schlucht
ganz deutlich die Geſtalten mehrerer Männer erblickt, die, ſoviel ich
unterſcheiden konnte, mit Gewehren bewaffnet waren.“
„Wahrſcheinlich ſind es Banditen, Sennorita, die uns einen
nächtlichen Beſuch zugedacht haben,“ erwiderte Weltmann, der nun
ebenfalls jene Leute bemerkte. „Ich bitte Sie, meine Damen, ſofort
umzukehren und ſo ſchnell es die Bäume geſtatten zu reiten, ich will
inzwiſchen bis an den diesſeitigen Rand der Schlucht vorgehen, um
mich zu überzeugen, ob die verdächtigen Menſchen wirklich bewaffnet
ſind.“
„Wir laſſen Sie nicht allein hier zurück, Sennor,“ erklärte
Erminia in beſtimmtem Ton. Erſt als Edgar ſeine Bitte in dringendſter
Weiſe wiederholte, trabten die jungen Damen dem Parke zu.
Nach wenigen Minuten holte Weltmann ſie wieder ein und
erklärte, daß ſich Erminia nicht geirrt habe und jene Leute in der That
Banditen wären; er habe eine zahlreiche Menge Bewaffneter bemerken
können.
Als er mit ſeinen Begleiterinnen den Park erreichte, ſetzten ſie
ihre Pferde auf den guten Wegen in Galopp und trafen nach kurzer
Zeit bei der Villa ein. Während Erminia und Clarita ihren Eltern
von dem drohenden Ueberfalle Mitteilung machten, lief Edgar eiligſt
nach dem Hauſe des Direktor Dornfield, den er glücklicherweiſe noch
in ſeinem Arbeitszimmer traf.
„Welch ein Glück, lieber Weltmann, daß Sie noch rechtzeitig
das Herannahen dieſes nichtswürdigen Geſindels entdeckt haben!“
rief Dornfield aus, als er von ſeinem Buchhalter erfuhr, welche.
Gefahr der Beſitzung des Don Ramon und ihnen allen drohe
„Wir haben nun wenigſtens hinreichend Zeit, unſre Vorbereitungen
für den Empfang jener Halunken zu treffen. Schade, daß wir Ihre
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