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pflanzungen angelegt hatte; auch mehrere Potreros, Viehzuchtgehöfte,
beſaß er auf den weſtlicher gelegenen Savannen: Monſieur Morand
war ein getreuer Anhänger des ſpaniſchen Gouvernements und hegte
einen glühenden Haß gegen die Inſurgenten, von denen er während
der letzten Jahre häufig gebrandſchatzt und ausgeplündert wor⸗
den war.
Als er nun von ſeiner hochgelegenen Villa aus den Dampfer
mit dem Corps des Kapitän Morton in der Bahia de Nipe er—
ſcheinen ſah und die Ausſchiffung desſelben beobachtet hatte, entſchloß
er ſich, dem ihm perſönlich bekannten General Escario Nachricht von
dieſem Ereigniſſe zukommen zu laſſen. Er gab ſofort Befehl, ſeine
in einer Einbuchtung der Bai de Nipe vor Anker liegende Dampf—
jacht ſeeklar zu machen, begab ſich ſelbſt an Bord und dampfte aus
der Bai heraus, ohne daß den an der Küſte wohnenden Fiſchern die
Abfahrt der Jacht aufgefallen wäre, da dieſelbe häufig zum Trans⸗
port der Zucker⸗ oder Kaffeeernte nach Habana benutzt wurde.
Morand nahm auch anfänglich ſeinen Kurs nach Weſten, um jedem
Argwohn vorzubeugen; als er jedoch die Küſte außer Sicht hatte,
anderte er den Kurs und fuhr direkt nach dem öſtlich gelegenen,
etwa hundertundzwanzig Kilometer entfernten Baracoa, das er noch
vor Einbruch der Nacht erreichte, denn ſeine Jacht hatte eine Fahr—
geſchwindigkeit von zwölf bis fünfzehn Seemeilen in der Stunde.
General Escario ließ noch in derſelben Nacht drei Kompagnien
auf zwei kleinern Transportdampfern einſchiffen und in See gehen,
mit der Beſtimmung, nach dem kleinen Hafenorte Puerto de Tanamo
zu fahren. Bei Tagesanbruch ſollten die Kompagnien ſich aus—
ſchiffen und direlt auf die nördlichen Abhänge der Sierra Micaro
zu marſchieren, um dem Flibuſtiercorps den Weg zu verlegen und
dasſelbe wo möglich aufzureiben.
Der Plantagenbeſitzer hatte, nahdem er einige Stunden bei