Full text: Bei den Flibustiern auf Cuba

  
  
  
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deren die Mannſchaften dringend bedurften. Nur eine Nacht konnte 
der General ſeinen Leuten Ruhe gewähren, dann wurde der Marſch 
im Thale des Rio Tanamo fortgeſetzt, um das etwa fünfzig Kilo⸗ 
meter entfernte Tigua ſo raſch als möglich zu erreichen. 
In dem gangbaren Flußthale kam die Kolonne raſch vorwärts, 
ſo daß man bereits im Laufe des zweiten Tages in dem Städtchen 
eintraf, vor deſſen Thoren die Inſurgenten ſowie das Corps der 
Flibuſtier ein Lager bezogen, während der General und die höhern 
Offiziere in der Stadt ſelbſt Quartier nahmen. 
Fritz Holberg und der größte Teil der im Krankenhauſe zurück— 
gebliebenen verwundeten Flibuſtier hatten natürlich auch Kunde er⸗ 
halten von dem Anmarſche der Inſurgenten und waren den Truppen 
eine Strecke entgegengegangen; nur drei von den Schwerverwundeten 
mußten zurückbleiben, da ihre Geneſung noch nicht ſo weit vor—⸗ 
geſchritten war, um ihr Lager verlaſſen zu können. 
Lauter Jubel begrüßte Holberg und ſeine Kameraden, als ſie 
bei dem an der Tote der Kolonne marſchierenden Corps des Kapitän 
Morton anlangten. Dieſer letztere ſchüttelte allen herzlich die Hand 
und ſprach ſeine Freude über ihre Geneſung aus, welchem Beiſpiele 
die übrigen Offiziere folgten. Zu Edgar Weltmanns großer Freude 
teilte darauf Morton ſowohl den Leutnant Holberg wie die zwanzig 
Leute der erſten Kompagnie zu, da dieſe, infolge der bei Calaru er⸗ 
littenen Verluſte, nur noch einige ſechzig Mann ſtark war. 
Die drei deutſchen Freunde begaben ſich gegen Abend in die 
Stadt, um in einer Poſada, die Holberg vor einigen Tagen entdeckt 
hatte, bei einer guten Flaſche Wein ihr Wiederſehen zu feiern und 
ihre Erlebniſſe während der letzten Zeit auszutauſchen. Auch 
Hendrik Johannſen hatte Weltmann mitgenommen, da der junge 
Mann noch gar keine nähern Bekanntſchaften in der Kompagnie 
ge chloſſen hatte, mit Ausnahme des Amerikaners Hawkins, der ſich 
  
  
  
 
	        
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