Full text: Francis Drake

    
zehn bis zwölf Leguas weſtlich von Coraſaw, geführt. Als 
unſer General am nächſten Morgen ſeinen Irrtum entdeckte, 
nahm er hier keinen weiteren Aufenthalt. 
2. Auf der Jagd nach Gold. 
ir kamen zum Kap de la Vela; von hier wurde unſer 
Oberſt mit allen Kompanien in Pinaſſen und Booten 
nach der Stadt Rio de la Hacha geſandt, die er nach ge⸗ 
ringem Widerſtand am 1. Dezember nachts einnahm. Am 
nächſten Morgen kam unſer General mit der Flotte zu uns. 
Dieſe Stadt war arm, die Bewohner waren von unſerm 
Kommen benachrichtigt worden und hatten alles in die Wälder 
geſchafft, wo ſie ihre Güter verborgen hielten. Hier blieben 
wir ſiebzehn Tage und durchſtöberten alle Verſtecke, ſo daß 
nur wenig im Umkreis von vier Leguas vor uns verborgen 
blieb. Wir machten außerdem viele Gefangene, Spanier wie 
Neger; einige Sklaven kamen freiwillig zu uns. Der General 
ging nun ſelbſt mit 200 Mann in Booten nach Lancheria, wo 
Perlenfiſcherei betrieben wurde. Dieſer Ort lag zehn Leguas 
öſtlich der genannten Stadt. Sie brachten außer einer großen 
Menge Perlen auch eine Karavelle mit, die Gold, Wein und 
Myrrhen geladen hatte. 
Waährend unſeres hieſigen Aufenthaltes kamen der Gou⸗ 
verneur und verſchiedene andere Leute oft zu uns, um ihre 
Stadt Lancheria, die Boote und Sklaven loszukaufen. Sie 
taten dies, um Zeit / zu gewinnen, damit ſie den königlichen 
Schatz verbergen und die Reichtümer ihrer Nachbarſtadt beſſer 
in Sicherheit bringen konnten, als ſie es ſelbſt hatten tun 
können. Unſer General brach die Feindſeligkeiten ab und ſetzte 
ihre Stadt Lancheria und ihre Boote in Brand, die Sklaven 
nahmen wir mit. Das erbeutete Geld ſollte die Koſten unſerer 
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