zehn bis zwölf Leguas weſtlich von Coraſaw, geführt. Als
unſer General am nächſten Morgen ſeinen Irrtum entdeckte,
nahm er hier keinen weiteren Aufenthalt.
2. Auf der Jagd nach Gold.
ir kamen zum Kap de la Vela; von hier wurde unſer
Oberſt mit allen Kompanien in Pinaſſen und Booten
nach der Stadt Rio de la Hacha geſandt, die er nach ge⸗
ringem Widerſtand am 1. Dezember nachts einnahm. Am
nächſten Morgen kam unſer General mit der Flotte zu uns.
Dieſe Stadt war arm, die Bewohner waren von unſerm
Kommen benachrichtigt worden und hatten alles in die Wälder
geſchafft, wo ſie ihre Güter verborgen hielten. Hier blieben
wir ſiebzehn Tage und durchſtöberten alle Verſtecke, ſo daß
nur wenig im Umkreis von vier Leguas vor uns verborgen
blieb. Wir machten außerdem viele Gefangene, Spanier wie
Neger; einige Sklaven kamen freiwillig zu uns. Der General
ging nun ſelbſt mit 200 Mann in Booten nach Lancheria, wo
Perlenfiſcherei betrieben wurde. Dieſer Ort lag zehn Leguas
öſtlich der genannten Stadt. Sie brachten außer einer großen
Menge Perlen auch eine Karavelle mit, die Gold, Wein und
Myrrhen geladen hatte.
Waährend unſeres hieſigen Aufenthaltes kamen der Gou⸗
verneur und verſchiedene andere Leute oft zu uns, um ihre
Stadt Lancheria, die Boote und Sklaven loszukaufen. Sie
taten dies, um Zeit / zu gewinnen, damit ſie den königlichen
Schatz verbergen und die Reichtümer ihrer Nachbarſtadt beſſer
in Sicherheit bringen konnten, als ſie es ſelbſt hatten tun
können. Unſer General brach die Feindſeligkeiten ab und ſetzte
ihre Stadt Lancheria und ihre Boote in Brand, die Sklaven
nahmen wir mit. Das erbeutete Geld ſollte die Koſten unſerer
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