ſ Der Grund dieſer verräteriſchen Handlung war kein anderer
als der tödliche Haß, den die Eingeborenen gegen ihre
grauſamen Feinde, die Spanier, hegten, deren blutige und
tyranniſche Bedrückung ſie zu fühlen hatten. Sie mochten
uns wohl für Spanier gehalten haben, da unſere Leute
bei der Frage nach Waſſer das ſpaniſche Wort „aqua“ ge⸗
brauchten. Unſer General hätte das angetane Unrecht gern
gerächt, ihm lag aber mehr an dem Leben eines jeden einzelnen
ſeiner Leute als an dem von Hunderten von Feinden. Die
Waffen, die dieſes Volk im Kampf gebrauchte, waren Pfeile
aus Schilfrohr mit ſehr ſpröden gezackten Steinſpitzen und
Wurfſpeere mit Eiſen⸗ oder Knochenſpitzen.
Noch am ſelben Tag, an dem dieſer unglückliche UÜber⸗
fall ſtattgefunden hatte, ſegelten wir ab. Da wir jetzt nahe
der genannten Höhe waren, wo wir unſere Schiffe erwarteten,
richteten wir unſern Kurs unmittelbar nach dem Feſtland,
unſere Verwundeten bedurften außerdem der Ruhe und Erholung.
Am 30. November ankerten wir in der „Philipps-Bay“ unter
320. Sofort wurde ein Boot zur Erkundung an Land
geſchickt, ob auch der Platz das zu liefern imſtande wäre,
was wir benötigten. Trotz allen Suchens fanden unſere Leute
weder Nahrungsmittel noch friſches Waſſer, dagegen bemerkten
ſie große Herden von Büffeln, aber keine Anzeichen von
Menſchen. Bei ihrer Rückkehr zum Schiff trafen ſie jedoch
in der Bucht auf einen Eingeborenen, der in ſeinem Kanu
dem Fiſchfang oblag. Es war ein hübſcher Burſche von kräf⸗
tiger Statur, ſeine Kleidung beſtand in einem weißen Ge⸗
wand, das kaum bis an die Knie reichte, ſeine Arme und
Beine waren nackend, ſein Kopfhaar ſehr lang; er trug, wie
die meiſten Indianer, keinen Bart. Dieſer junge Menſch
machte einen demütigen und beſcheidenen Eindruck, war ſehr
lernbegierig und für alles dankbar, was ihm der General gab.
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