ſuchen gehen kann, auch wenn ein großer Lord liebenswürdig iſt
und einem armen Teufel eine zweite Reiſe zahlen will. — Ich kann
Seiner Lordſchaft auch nicht behilflich ſein, wenn er ſeinen Jung⸗
brunnen ſuchen geht, die Reiſe muß jeder allein machen und ohne
Hilfe.“ —
Dr. Carſon ſah den Leitmeritzer ſonderbar an, über dem Bügel
ſeines Zwickers ſaß eine tiefe Stirnfalte. ‚Miſter Schwarz,“ ſagte er,
„Sie haben vollkommen recht, auf die eine oder andere Weiſe unter⸗
nimmt jeder Menſch dieſe letzte Reiſe hinter dem Irrlicht drein, und
wahrſcheinlich jeder nur einmal, ein paar ganz glückliche unheilbare
Narren ausgenommen, die es immer wieder verſuchen — aber Sie ſind,
entſchuldigen Sie, daß ich es überhaupt ſage, kein Narr, Sie ſind mir
ſogar zu klug, Sie wiſſen zuviel von ſich Weswegen dann Ihr ganzes
Benehmen in dieſen letzten Tagen? Wiſſen Sie, daß wir Angſt um
Sie gehabt haben, Athill, Hilary, ich?“
„Laſſen Sie dem armen Tier das bißchen Toben,“ ſagte Schwarz,
„wenn es die Käfigſtäbe ſpürt!“
„Und jetzt?“ fragte Carſon.
„Und jetzt,“ ſagte Schwarz ganz ruhig, „heimkehren, alt werden,
ſterben, vielleicht legt man ſich doch vorher noch eine Briefmarken⸗
ſammlung an, irgendeine private Leidenſchaft muß der Menſch haben.
Glauben Sie, daß man noch einmal ans Land kann? Ich möchte meiner
Frau ein Jaguarfell mitbringen — als Bettvorleger.“
Er ſagte es faſt heiter. Der Arzt, der ihn die ganze Zeit ſtudiert
hatte, dachte: allzuviel Zeit hat der nicht mehr für eine Briefmarken⸗
ſammlung.
An dieſem Abend wurde auf dem „Hildebrand“ getanzt, trotz der
g
Hitze, man hatte das Promenadendeck mit Flaggen dekoriert, das kleine
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