gen ausführte, und ſagte: „Am zweiten Tag unſeres Aufenthalts in
Manaos beſteigen die Teilnehmer an der Rundfahrt einen eigens ge⸗
charterten flachen Flußdampfer; ein kalter Lunch wird mitgenommen
— man fahrt ein paar Meilen den Rio Negro hinauf, dann einen klei⸗
nen Nebenfluß, bis der Dampfer zwiſchen den Urwaldbäumen nicht
mehr weiter kann. Man ſteigt in Boote — nein, es iſt nicht gefährlich,
Mrs. Barnes, und dann kommt die Fahrt, die Sie auf Seite 24 des
illuſtrierten Proſpekts angekündigt geſehen haben, durch den über⸗
ſchwemmten Dſchungel, mitten durch den großen Zwielichtwald. An
einer Stelle ſteigt man aus, indianiſche Führer ſtehen bereit, unter zu⸗
verläſſiger europäiſcher Oberleitung, natürlich. Dann kommt das
eigentliche, das wirkliche Ding, wiſſen Sie. — Sie werden mitten
in den dichteſten Urwald eindringen, oh, bequem, eine halbe Stunde
oder ſo. Durch die wundervolle Wildnis kommen wir endlich zu dem
brauſenden Taruma⸗Fall — —“
Der Schiffsdoktor machte eine eindrucksvolle Pauſe, endlich: „Der
Taruma⸗gall iſt auf keiner Landkarte verzeichnet!“ Er ſagte es leiſe,
andächtig. Bernhard Schwarz blickte ſich raſch um, ob Fräulein Peder⸗
ſen ihn beobachtete; da ſie es nicht tat, blieb er bei dem Schiffsdoktor
nicht ſtehen, deſſen geſprochener Ausflugsproſpekt ihm entſetzlich war,
ſondern ging weiter, die Schmalſeite des Schiffes entlang. Einen
Augenblick blieb er ſtehen, ſah hinunter auf das tieferliegende Zwiſchen⸗
deck. Man ſah nicht viel davon, weil große Sonnenſegel es überdach⸗
ten, aber man konnte durch die Ritzen bemerken, daß das bunte Volk der
portugieſiſchen Auswanderer ſich zum Landen rüſtete, große Bündel
packte und Käfige mit Kanarienvögeln bereitſtellte. Schwarz ſah den
gebräunten Menſchen ein wenig zu, dann ſetzte er ſeinen Rundgang
fort, auf die Steuerbordſeite des Promenadendecks. Sie war ſonniger
als die andere Seite und deswegen verhältnismäßig menſchenleer; nur
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