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hat, wird leicht an äußeren Kennzeichen die Stelle auffinden, wo ein ſolches
Neſt in Bildung iſt. Mit Leichtigkeit läßt ſich alsdann ein ſolches noch ganz
an der Erdoberfläche befindliches Ameiſenneſt zerſtören. — Mit der Ameiſenplage
habe ich einen Punkt berührt, der dem Koloniſten ſehr läſtig iſt; aber trotz
Ameiſen und Heuſchrecken, weiche auch in manchen Jahren in verſchiedenen Ge⸗
genden einfallen, ſind die Koloniſten immer noch vorwärts gekommen.
Die Zeit, bis das Waldſchlagen beginnt, kann der Koloniſt ausnützen zu
anderen Arbeiten, welche beim Haus und im Hof noch zu tun ſind, auch kaun
er ſich in der Nähe des Hauſes im Juni, Juli und Auguſt ſchon einige Obſt—
bäume, wie Orangen- und Pfirſichbäume, anpflanzen. Das Waldſchlagen
kann man von Mitte September bis Mille Nobemdber vornehmen. Das erſte
beim Waldſchlagen iſt das ſogenannte „Ausbuſchen“. Es beſteht darin, daß
man das Unterholz, d. h. die kleinen Bäume, Büſche und Schlingpflanzen, kurz
am Erdboden mit der Buſchſichel abſchneidet. Iſt ein Stück Wald in der Weiſe
ausgebuſcht, ſo geht es alsdann anis Waldſchlagen. Hat der Kolonift er—
wachſene Söhne, ſo wird er mit dieſen zuſammen die Arbeit beginnen, andern—
falls gehen zwei Nachbarn zuſammen an die Arbeit. Baum für Baäum wird
nun heruntergeſchlagen, und zwar gewöhnlich 2—8 Fuß über dem Boden, wie
man auf dem Einſchaltbild, das eine neue „Waldplantage“ darſtellt, erſehen
kann. Bei dieſer Tätigkeit iſt aber vorher darauf zu achten, ob der betreffende
Baum nach einer Seite überhängt; an dieſer Seite wird er zuerſt angehauen.
Iſt hier der Schnitt ein gutes Stück in den Slamm hineingetrieben, ſo genügt
ein geringes Anhauen auf der entgegengeſetzten Seite, um den Baum zum Fall
zu bringen. Es iſt hierbei immer mi Bedacht vorzugehen; denn der Baͤum
fällt häufig nicht nach der vorher angenommenen Seite. Oft iſt er mit einem
nebenanſtehendem Baume durch Schlingpflanzen verbunden und wird dadurch
beim Fallen zur Seite abgelenkt. Vorſicht iſt daher immer beim Waldſchlagen
nötig. Um das Waldſchlagen richtig anzugreifen und ſchnell zu lernen, iſt es
einem Neueingewanderten zu raten, ſich für einige Tage einen hieſigen Wald—
hauer zu dingen, der ihm die Sache praktiſch vormacht. Die Arbeit des Wald—
ſchlagens iſt ſchwer, und wer keine durch Arbeit hartgewordenen Arbeitshände hat,
wird ſicher bald Blaſen an den Händen haben. Da heißt es dann, Zähne zu—
ſammenbeißen und weiterarbeiten, ſolche Kleinigkeiten heilen bald. Von vden ge⸗
fällten Büumen werden die größeren noch emporragenden Aeſte kleingehauen, je
kleiner die Stücke ſind und je geſchloſſener das Holz liegt, um ſo beſſer wird nach⸗
her der Wald brennen. ;
Zu lange darf der geſchlagene Wald bis zum Brennen auch nicht liegen,
weil ſonſt das Laub fault und abfällt. Die gewöhnliche Zeit zwiſchen dem
Waldſchlagen und Waldbrennen find 326 Wochen; bei warmer Witterung
genügen aber auch ſchon 14 Tage. Die beſte Zeit zum Brennen iſt bei warmen
Sonnenſchein mit wenig Wind. Es wird nun an der Seite, von welcher der
Wind weht, an mehreren Stellen Feuer gelegt. Nach kurzer Zeit hat dasſelbe
ſchon ſeine Arbeit getan, der Boden iſt mit verkohlten Aeſten und Aſche bedeckt,
wo vor kurzem noch ſtrotzender Urwald ſtand. Beim Brennen unterſcheidet der
Koloniſt drei Arten: „Gut gebrannt“, „Schlecht gebrannt“, „Zu ſcharf gebrannt“.
Gut gebrannt hat es, wenn die Zweige und Aeſte bis zu Armsdike richtig
verbrannt ſind, ſo daß man zwiſchen den verkohlten Stämmen und Aeſten beim
Pflanzen gut ankommen kann. Schlecht gebrannt nennt man, wenn noch an
vielen Stellen unverbrannte Aeſte liegen, welche beim Pflanzen hindern. Bei
kleinen Waldſtücken kann man dieſem Uebelſtande in etwa abhelfen durch „Räu—