Die Subtiaba-Sprache der Pazifischen Küste Nicaraguas, 9
Yopi“ hieß der Xipe-Tempel in Mexico, und der König von Aculhuacan
(Texeoco) hatte die Opfer bei dem Feste Ahuitzotls dort zu töten (cap. 69
p- 503, 515). Eine Yopi-Schambinde (yopi-maxtlatl) erwähnt weiter
Tezozomoe (cap. 87 p. 595).
Es verdient noch hervorgehoben zu werden, daß der Name Yopico
in der mexikanischen Tradition keineswegs jungen Datums ist. Yopican-
tetli (Yopiean-teeutli) ist z. B. der Name des Gottes des ersten „Barrio“
der aus Ohicomoztoc-Aztlan zuletzt auswandernden Azteca-Mexitin (1193
n. Chr.) bei Duran (I p. 20; yopicatl tecutli ibid. I p. 99). Yopia-tzone
heißt bei Ixtlilxochitl (Relaeiones I p. 476) einer der Führer der nach
Mexico-Tenochtitlan wandernden Azteken (Mexiti). Tezozomoe (p. 224,
228) erzählt die angebliche Wanderung aus Norden (Culhuacan — Xalixco
— Mechoacan) und nennt die folgenden 7 „Barrios“ von Mexico-Tenoch-
titlan, denen an anderer Stelle einige der „demonios“ (im Sinne von
Tempeln, in denen die Kultidole aufgestellt waren) entsprechen, die alle
dem Stammgott der Azteken, d. h. Huitzilopochtli, untertan gewesen
wären:
Barrios Demonios (Tempel)
l. Yopico Yopico
2. Tlacochealeo Tlacochcalco
3. Huitznahuae Huitznahuae
t. Cihuatepaneca Zihuateepan
9. Chalmeca (= Chalca) \)
6. 'Tlaca-tecpaneca Tlacatecpan
7. Izquitee: Izquitlan.
Binige dieser Namen, insbesondere der „Demonios“ kehren unter den
Titeln wieder, die der um die Ausbildung einer Feudal-Aristokratie so
bemühte dritte mexikanische König Itzeoatl bei der Aufteilung des
Tepaneken-Gebietes verlieh (Tezozomoc cap. 15; vgl. Duran cap. 11).
Diese Titel von Obergenerälen und Verwaltungsbeamten des Reiches
stellten wahrscheinlich ursprünglich die Häupter verschiedener Gentes dar.
Die Anwendung dieser Tatsache auf die Erklärung der „Barrios“ und der
ihnen entsprechenden Tempel bei Tezozomoe liegt :sehr nahe, bereitet
aber im Einzelnen große Schwierigkeiten, deren Behandlung außerhalb
des Rahmens dieser Arbeit liegt.
Wenn Seler (Öod, Borgia p. 177) die Yopi ein den Tzapoteken ver-
wandtes Volk an der pazifischen Küste nennt, so meint er damit offenbar
mehr ethnographische als linguistische Verwandtschaft. Die Tatsache,
daß die Yopi-Tlappaneca mit dem so weit entfernten Subtiaba Ni saraguas
nahe verwandt sind‘), regt zu vielen neuen Kombinationen an. Leider
sind die Sprachen Oaxacas und der angrenzenden Gebiete noch wenig
1) Nachrichten über den Xipe-Kult, der bei den Yopi-Tlappaneca besonders
verbreitet war, liegen auch aus dem Gebiete der Maribios (Subtiaba) vor, vgl.
Oviedo lib. 42 cap. 11 vol, IV p. 100—101. Oviedo nennt (vol. IV p. 107 (l.) einen
„Caciquen Galtonal“ de la lengua de los Maribios ö desollados. Der Name Galtonal
ist mexikanisch Cal-tonalli „Tageszeichen Haus“, Man kann zweifeln, ob Oviedo