Die Rama-Sprache.
Die Literatur über dieses Idiom ist sehr dürftig und beschränkt sich zumeist auf
eine kurze Erwähnung des Namens der Sprache, die von verschiedenen Autoren verschieden
klassifiziert, bzw. keiner bestimmten Sprachfamilie zugewiesen wird.
Das bisher einzige veröffentlichte Material ist eine Liste von 21 Worten, die von
Missionar W. Siebörger an D. G. Brinton mitgeteilt wurden und die letzterer an zwei
Stellen abdruckte.!) Dieselbe folgt hier verglichen mit den Worten meiner Sprachaufnahme:
Siebörger-Brinton (1891) Lehmann (1909)
Mann nikikna näktikna
Weib kuma kimä
Sonne nunik yünik
Mond tukan tükän
Feuer | abung abi
Wasser si 7)
Kopf | küng kin
Auge | up up
Ohr kuka kakiaup
Mund | kaka kakdä
Nase taik tik
Zunge kup küp, küup
Zahn stik stk
Hand kauilk lei
Fuß kadt kät, kaäl
Haus kn ni
E: saiming samin
2. puksak püksäk
d. pangsak pansäl
BE kunkun beiso künlkinbi
Et kwikastar kirkistar
Brinton verglich diese Worte mit solehen der Changuina-Sprache (nach A. L. Pinart)
und hielt die Rama-Sprache für einen Zweig des „Dorasque stock‘. Die von ihm ange-
führten Wortgleichungen sind aber nur zu einem kleinen Teile einer schärferen Kritik
gegenüber stichhaltig (wie bei Ohr, Mund, Zunge) und erklären sich aus der Tatsache,
1) D. &. Brinton, The American Race. Philadelphia 1901, p- 367. Proceedings of the Am. Philos.
Soc. Philadelphia. Vol. XXIX (1891), No. 135, p. 1-5.