290
Durch des Mannesalters Ehrgeiz
Und des Alters schwer Gebrechen,
Doch kann heut’ ich Euch versichern,
Dass mit Wissen und mit Willen
Nie ich die Gewalt missbrauchte |
Ist durch mich Unrecht geschehen,
So war’s gegen meinen Willen!
Hier vor alter Welt erklär’ ich,
Dass von Herzen ich’s bedau’re
Und nun um Verzeihung bittel‘“
Tränen glänzten in den Augen
Aller Grossen, als sie hörten
Diese Bitte ihres Kaisers,
Dessen Kriegs- und Friedenstaten
Stets der Stolz der Flandrer waren.
Karl sich dann an Philipp wandte,
Dem er schon drei Monat früher
Flandern übertragen hatte
Und nun Spanien und Neapel
Und die Kolonien abtrat.
Er sprach zu dem jungen König:
„Herrsche über meine Völker,
Dass sie mich dafür noch segnen
Und nicht ob der Thronentsagung
Bitter einst mich tadeln werden!
Fürchte Gott und leb’ rechtschaffen!|
Zeige Achtung dem Gesetze