Von Gomera nach Hamburg. 151
der Blick in die Caldera öffnet. Wir machten kurze Rast, um
das grandiose Landschaftsbild zu genießen, und ritten dann auf
einem Pfad, der durch die massenhaft den Boden bedeckenden
Kiefernadeln sehr schlüpfrig war, abwärts bis zu dem kleinen
(rehöft Tenere. Hier sah ich Felder und blühende Kräuter, unter
letzteren besonders Echium plantagineum und die stark duftende
Parfümpflanze Pelargonium capitatum, die aus Südafrika einge-
führt wurde. Der kurze Aufenthalt in der Caldera ließ mir leider
Blick in die Caldera vom Lomo alto aus
keine Zeit zum Sammeln, und die einzigen Pflanzen, die ich
außer den beiden genannten als Andenken von dort mit nach
Hause nahm, waren ein Adlerfarn (Pteris aquilina) und eine
Brunnenkresse (Nasturtium officinale), die ich am Ufer eines
Baches pflückte. In Tenere werden Ziegen und Kühe gehalten,
und ich konnte mich wieder an einem Glas Ziegenmilch erquicken,
während der Arriero seinen Wein aus dem Spundloch seines
Maulbeerholztönnchens schlürfte. Inzwischen hatte sich ein Teil
der Calderazinnen in Nebel gehüllt, der allmählich den ganzen
Kessel erfüllte Wir waren also gerade noch zur rechten Zeit
gekommen, um des Anblicks eines der großartigsten Landschafts-
bilder nicht verlustig zu gehen und konnten daher befriedigt
unseren Rückweg nach Los Llanos antreten, das wir um vier Uhr
nachmittags wieder erreichten.