Full text: Gomera, die Waldinsel der Kanaren

Von San Sebastian nach der Ermita de la Guadelupe. 65 
Eisenia rosea, einer Spezies des gemäßigt eurasich-nordamerika- 
nischen Gebietes, die jedenfalls vom Menschen nach den Kana- 
ren verschleppt worden ist. Die Tausendfüßer fand ich durch 
Cryptops trisulcatus, Nannophilus eximius, Pachyjulus sansiba- 
stianus und den großen Skolopender Scolopendra valida vertre- 
ten. Dieser Skolopender ist außer einigen Spinnen das einzige 
giftige Tier auf den Kanaren. Sein Rücken ist in der vorderen 
Hälfte olivengrün, in der hinteren Hälfte braun. Die Fühler sind 
grün. Die Exemplare, die ich auf Gomera fing, haben eine Länge 
von 8 bis 12 cm. Das nach hinten gerichtete letzte Beinpaar, das 
durch bedeutendere Größe von den anderen verschieden ist, sieht 
wie eine gefährliche Waffe aus, stellt jedoch keine solche dar. 
Vielmehr dienen als Waffen die beiden kräftigen Kieferfüße am 
Kopf, die eine Giftdrüse umschließen. Von Spinnen sammelte 
ich mehrere unreife Exemplare und ein reifes Weibchen von 
Callilepis moebii, 
Auffallend war die große Zahl der Borstenschwänze, die 
ich unter den Steinen der Hochfläche beobachtete, Da Verhoeff 
in seinen Anweisungen für das Sammeln von Borstenschwänzen 
bemerkt, daß diese Tiere für die Wissenschaft von sehr großem 
Wert sind, so schenkte ich ihnen besondere Beachtung und unter- 
nahm mehrere Exkursionen in die Umgebung San Sebastians 
eigens zu dem Zwecke, sie zu sammeln. Ich brachte denn auch 
mit Unterstützung von Jungen mehrere hundert Stück der müh 
sam zu fangenden Tierchen zusammen, die aber nach der Be- 
stimmung Escherichs, des Monographen dieser Insektengruppe, 
alle zu einer Spezies (Ctenolepisma lineata) gehören. »Es ist 
möglich«, schreibt mir der genannte Forscher, »daß ein späterer 
Monograph diese Art in mehrere Arten zerlegen wird. Vorläufig 
ist dies (mir wenigstens) nicht möglich. Ich habe in meiner 
Monographie nur eine konstante Varietät erwähnt: v. eatonii 
Ridl. Unter Ihrem Material finden sich einige Exemplare, die 
sich dieser Form nähern. Erstaunt war ich über die großen Indi- 
viduenmengen, die Sie von lineata zusammengebracht haben; 
demnach scheint dieses Tier überaus häufig dort zu sein. 
Ziemlich zahlreich fand ich unter den Steinen der Hoch- 
fläche auch den Schwarzkäfer Hegeter tristis, dagegen nur je ein 
Exemplar der Grillen Gryllus bimaculatus und G. hispanicus. 
Von Ameisen sammelte ich drei Arten: Tetramorium caespitum,
	        
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