Full text: Gomera, die Waldinsel der Kanaren

Von San Sebastian nach der Ermita de la Guadelupe. 67 
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einer Höhle versammelten. Die meisten waren schwarz, einige 
braun mit schwarzen Flecken. 
Die Sohle des Barranco de Bilbao besteht aus sehr dichter, 
schwarzer, basaltischer Lava, deren Oberfläche durch den Ein- 
fluß des fließenden Wassers glatt poliert und von nur wenig Ge- 
röll bedeckt ist. Der Talboden stürzt öfters in hohen, steilen 
Wänden ab, so daß schöne Wasserfälle entstehen würden, wenn 
das Tal von einem Bach durchflossen wäre. Einzelne kleine Was- 
sertümpel auf der Sohle des Barranco fand ich an der Oberfläche 
von zahlreichen schwarzen Stechmückenlarven in dichten 
Schwärmen belebt. Gleich unseren Schnaken- (Culex pipiens) 
larven hängen sie mit dem hinteren Ende ihres Körpers, das wie 
die Körperseiten mit feinen Schwimmborsten versehen ist, an der 
Oberfläche des Wassers und strecken ihr langes, glattes, braunes 
Atemrohr nach dieser aus. Der nach abwärts gerichtete Kopf 
hebt sich wie das Atemrohr durch seine dunkelbraune "ärbung 
von dem hellen, nur mit einem dunkeln Rückenstreif gezeichne- 
ten Körper deutlich ab. 
Die Hänge und der Boden des Barranco de Bilbao sind mit 
Tabayba- und Balobäumchen dicht bestanden, letztere bilden be 
sonders auf der Talsohle kleine Wäldchen. An den langen, nadel- 
förmigen Blättern des Balo fand ich einige Exemplare der Schild 
laus Chionaspis canariensis, die von Teneriffa, Gran Canaria, 
Gomera und La Palma bekannt ist, auf Gomera bisher aber nur 
in einem einzigen Weibchen auf Micromeria spec. gefunden wor- 
den war. Außer ihr kennt man bis jetzt nur noch zwei Schildläuse 
von Gomera: Aspidiotus hederae auf Adenocarpus foliolosus var. 
gomerae und Aspidiotus canariensis auf Chrysanthemum frutes- 
cens. Von blühenden Kräutern fielen mir nur zwei, auch bei uns 
häufige Ackerunkräuter auf: der Ackergauchheil (Anagallis ar 
vensis) und der Hederich (Raphanus raphanistrum), der wegen 
der langen Keimfähigkeit seiner zahlreichen und sich leicht ver 
breitenden Samen zu unsern gemeinsten und lästigsten Unkräu- 
tern, besonders auf Getreidefeldern, gehört. 
Der Barranco de Bilbao öffnet sich nach dem Meere zu in 
einer Bucht mit Sand- und Kiesstrand. Der Sand besteht aus 
schwarzen, glatten, aber meist kantigen und eckigen Lavakörnern 
von Stecknadelknopf- bis Erbsengröße und ist olivinreich. Der 
Kies ist in großen Massen aufgehäuft und viel reichlicher vorhan-
	        
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