Full text: Das deutsche Kolonial-Haus auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896.

Kola-Präparate. 
BD Ca 
AUSSTELLUNG FÜR KRANKENPFLEGE 
BERLIN 1899 ————— 
prämilert mit der Staats - Medaille, 
Königl. Preuss. = Königl. Preuss. 
Staats-Medaille 1899. > Ö Staats-Medaille 1899. 
In der Reihe der den überseeischen Ländern entstammenden Genussmittel, zu denen 
wir u.a. den Kaffee, den Thee, die Mat€ (Paraguay-Thee) und den Kakao rechnen, 
bildet die Kolanuss, wenigstens auf dem deutschen Markt, eine interessante Neu- 
erscheinung. Bekanntlich ist sie der Same eines afıikanischen Waldbaums, Sterculia 
accuminata, der auch sonst verschiedene von den Eingeborenen geschätzte Eigen- 
schaften besitzt. So dient z. B. sein frisches Holz als Zahnreiniger, und bei Hals- 
katarrhen verwendet man ein Gurgelwasser, das aus einer Abkochung desselben her- 
gestellt ist. Um ferner den wenig zusagenden Geschmack von abgekochtem oder lauem 
rohen Trinkwasser zu verbessern, auf das die Reisenden in der Hitze häufig angewiesen 
sind, pflegt man Kolanüsse dazu zu kauen. Vor allen Dingen erfreut sich die Kola- 
nuss aber auch an sich, ihrer crfrischenden, anregenden Wirkung wegen, bei den Ein- 
geborenen grosser Beliebtheit. Trotzdem dies nun schon längst von medizinischen und 
volkswirtschaftlichen ınassgebenden Persönlichkeiten anerkannt worden ist, so sind doch 
noch bis vor Kurzem alle Bemühungen, sie auch bei uns volkstümlich zu machen, ge- 
scheitert. Diese auffällige Erscheinung dürfte ihren Grund vornehmlich in dem Umstande 
haben, dass es den Importeuren anfänglich an geeigneten Konservierungsmitteln gefehlt 
hat, um die Kolanuss in grösseren Mengen bei uns einzuführen. Andererseits nehmen 
die technischen Versuche und Vorkehrungen, die den Zweck haben, der Kolanuss die 
in ihr enthaltenen Nahrungs- und Heilstoffe zu entziehen, lange Zeitläufe für sich in 
Anspruch. Sämtlichen Kolspräparaten darf man nachrühmen, dass sie bei regelmässigem 
Gebrauch eine ausserordentliche Erleichterung der Muskel-, Blut- und Nerventhätigkeit 
bewirken und somit einen wirksamen Schutz gegen Nervenstörungen, Appetitlosigkeit, 
Abspannung, Erschöpfung und Migräne darstellen. Da auch deutsche Afrikaforscher 
und Reisende Gelegenheit gehabt haben, die wohlthätigen Folgen der Kolapräparate 
bei grossen Strapazen, besonders anstrengenden Märschen in der Hitze zu erproben, 
so darf das Deutsche Kolonialhaus, das sich als Pionier der Kolonial-Erzeugnisse 
veranlasst sah, diese Frucht in Deutschland einzuführen, sie besonders allen Radfahrern 
Wanderern und Jägern angelegentlich empfehlen. 
Der Mithilfe. von Autoritäten, die sich seit einem Jahrzehnt mit der Kolanuss 
und deren volkswirtschaftlicher Verwertung eingehend beschäftigen, ist die vorzügliche 
Beschaffenheit der unten angeführten Kola-Erzeugnisse zu verdanken, über welche man 
sich in medizinischen und fachmännischen Kreisen auch allgemein aufs Anerkennendste 
ausgesprochen hat. 
Kola-Präparate: 
Kola-Wein, für Kranke und Genesende, !/ı 1-Flasche M. 4,50, Bahr Flasche M. 2,50 
Desgl,, Reiseflaschen mit Patentverschluss A her » 0,95 
Kola-Likör für Damen | 1 BER n OR i 
Kola-Bitter für Herren| ° /ı 1- Flasche M. 3,50, !/a I-Flasche „ 2,— 
(Ueber „Frachtfreie Post- und Bahnsendungen“ siehe e Seite 8 Absatz 3.)
	        
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