Full text: Eine Reise nach Mexiko

der ganz ausgezeidhnet eingerichteten Zigarrenfabrik von Balsak, 
Besonders schöne und helle Räume waren angefüllt mit Frauen 
und Männern der verschiedenartigsten Völkerrassen Mexikos, vom 
Indianer bis zum Weißen. Ueberall wurde tüctig gearbeitet, und 
man sah es, daß die ganze Fabrik sehr gut geleitet wurde. Von 
den liebenswürdigen Besitzern, die uns durh den Betrieb führten, 
erhielt nachher noch beim Abschied jeder Teilnehmer ein Pädcen 
Zigarren als Andenken, Von dort ging es zur Besichtigung der 
neuen Zollschuppenanlagen und Lagerhäuser am Hafen, woran wir 
sahen, daß wieder neue Aufbauarbeit geleistet wird. Hieran schloß 
sih ein Besuch der Stauergemeinde. Ic erkläre hierzu dem Binnen- 
länder, daß die Stauer eine Gemeinschaft ist, die das Laden und 
Löschen der Schiffe vornimmt. Es gehören kräftige Leute dazu, die 
in der heißen Temperatur von Vera-Cruz die shwere Arbeit leisten 
müssen, wofür aber auch eine entsprechend gute Bezahlung erfolgt. 
Diese Stauer hatten nun aus eigenen Mitteln ein großes Versamm- 
lungsgebäude errichtet, welches noch nicht lange in Benutzung ge=- 
nommen war. Wir waren überrascht über die saubere und zweck- 
entsprechende Einrihtung des großen Saales und der Nebenräume. 
Zwei Stauer hielten eine längere Begrüßungsansprahe, die mit 
großem Feuer vorgetragen und worin besonders die Freundschaft 
des Arbeiters für Deutschland betont wurde, außerdem wurde er= 
wähnt, daß die Stauer ihr besonderes Ziel darin sähen, Hand in 
Hand mit den Arbeitgebern zu gehen und einem gemeinsamen Ziel 
zuzustreben. Diese Reden wurden von uns mit großem Beifall 
aufgenommen, und sowohl der mexikanishe Konsul Guerra von 
Hamburg, wie der deutshe Konsul von Vera-Cruz erwiderten 
ebenfalls auf spanisch. Die Stauer ließen es sich nicht nehmen, den 
Vorständen unserer Exkursion eine Anzahl Photographien vom 
Leben und Treiben in ihrer Gemeinschaft zu überreichen. 
Es war mittlerweile Spätnachmittag geworden, und Sonderwagen 
der elektrischen Bahn sollten uns zum Badestrand bringen. Es sind 
große, schwere Wagen, wie überall in Mexiko, und in der Haupt= 
sache amerikanishe Erzeugnisse, Wir erlitten einen Adsenbrud, 
so daß der Wagen nicht weiterfahren konnte, doh war auf dem 
Nebengeleise bald ein anderer Wagen zur Stelle, der uns dem Ziel 
entgegenführte. Wir kamen durch die Vorortsviertel, die ein eigen=- 
artiges Leben und Treiben aufweisen. Hier wohnt der einfache 
Arbeiter, der Indianer, überhaupt findet man hier alle möglichen 
Typen der mexikanischen Bevölkerung und zwar mit einer Genüg- 
samkeit in bezug auf die Behausung, die uns völlig unbekannt ist, 
aber bei uns auch nicht möglich wäre, da wir uns gegen die Kälte, 
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